Interaktion fördern in digitalen Meetings und Trainings
Im vergangenen Jahr haben wir viel gelernt: Über Viren, Statistiken und Maßnahmen. Aber auch über Technik, Organisation, das menschliche Wesen, Effizienz und Kommunikation. Vieles von diesem Wissen haben wir ad hoc erworben, in der Praxis, aus akuter Notwendigkeit oder Gelegenheit. Zu anderen Themen haben wir uns gezielt weitergebildet. Immer wieder fällt uns dabei auf: Lernen ist keine passive Tätigkeit, sondern verlangt eine aktive innere Haltung. Über lange Strecken ausschließlich zuhören entspricht nicht unserer Natur. Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit nehmen schon nach kurzer Zeit wesentlich ab, wenn sie nicht konkret gefordert werden. Bei unseren Trainings, die derzeit beinahe ausschließlich online stattfinden, legen wir deshalb großen Wert auf eine aktive Teilnahme. Denn nur so kann der theoretische Input im ersten Schritt wirklich aufgenommen, verarbeitet und im zweiten Moment für den eigenen Arbeitsbereich aktiviert werden.
Interaktion führt zu besseren Ergebnissen
Dieses Aktivitäts-Aufmerksamkeits-Prinzip trägt aber weiter als nur in der Lehrveranstaltung: Auch in Videokonferenzen, ob intern im Team-Call oder als Kundenveranstaltung kann durch eine aktive Einbeziehung der Teilnehmer eine wesentliche Qualitäts- und Produktivitätssteigerung erzielt werden. Und das wirkt sich wiederum auf unsere zukünftige Arbeitsweise aus: Remote-Kontakte werden in Zukunft deutlich häufiger stattfinden – die Pandemie hat hier nur eine bereits vorhandene Entwicklung beschleunigt. Die Qualität der remote-Kontakte wird also immer wichtiger – nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch bezüglich der Effektivität und menschlicher Faktoren muss das Konzept funktionieren.
Doch wie können wir die Interaktion in Meetings befördern? Häufig beteiligten sich ja auch früher im physischen Konferenzraum nur etwa 10% der Anwesenden aktiv, und auch in Fortbildungen zeigten nur wenige Teilnehmer keine Initiative für aktive Beiträge. Wie schwer ist es dann erst in online-Settings, wo auch noch die Mikrofone standardmäßig auf stumm geschaltet sind?
7 einfache Techniken für mehr Interaktion
Obwohl die Distanz hier sprichwörtlich noch größer ist, gibt es im Gegensatz zur Präsenzveranstaltung einige gute Tools, mit denen man Interaktion erleichtern kann. Bewährt haben sich in unseren Veranstaltungen unter anderem diese Techniken:
- Fragen stellen und Teilnehmer direkt ansprechen: Nach unserer Erfahrung lohnt es, insbesondere bei längeren Veranstaltungen, ganz in Ruhe zweimal pro Sitzung alle Teilnehmer der Reihe nach einzeln anzusprechen. Dabei fragen wir konkret ab, ob für sie alles passt, was ihnen bisher am besten gefallen hat, und auf welche Inputs sie noch speziell warten.
- Umfragen nutzen: Viele Konferenz-Tools bieten die Option, kurze Wissens- oder Meinungsbilder abzufragen. Direkt nach Ende der Abfrage erhält man die Auswertung und kann darauf im weiteren Verlauf der Veranstaltung aufbauen oder wo nötig Kurskorrekturen vornehmen.
- Praktische Anwendungen integrieren: Bauen Sie Einzelübungen oder Gruppenarbeiten ein, die entweder die Reflexion fördern oder den Austausch mit anderen Teilnehmern. Bereiten Sie dazu die nötigen Materialien vor, legen Sie einen zeitlichen Rahmen fest (z.B. mit breakout rooms) und bitten Sie die Teilnehmer, die Ergebnisse in der Runde vorzustellen.
- Die integrierten Reaktionen einsetzen: Handheben muss nicht nur dazu dienen, Fragen zu stellen, sondern kann auch für die Abfrage von Inhalten oder Meinungen eingesetzt werden. Zustimmung durch Hand hoch, Smileys, die lachen, weinen oder klatschen – zu Beginn wird der Einsatz erklärt und die Teilnehmer zu aktiver Teilnahme aufgefordert. Hilfreich ist es, einen Assistenten im Meeting zu haben, der mit gutem Beispiel vorangeht. Jedes Zeichen ist eine Antwortmöglichkeit auf eine bestimmte Frage. Ein großer Vorteil ist, dass so jeder Teilnehmer auch die Meinung der anderen sehen kann und der Vortragscharakter sich abschwächt. Eine unterhaltsame Variante ist es übrigens auch, einzelne Emojis oder Symbole vor dem Meeting auf Papier auszudrucken, die während der Veranstaltung physisch hochgehoben und in die Kamera gehalten werden können.
- Referate: Auch Teilnehmer können Inhalte teilen und erklären, die vorher alleine oder in Gruppen aufbereitet wurden. Oft ergeben sich hier wertvolle Erkenntnisse für die ganze Gruppe.
- Die Vielfalt der verfügbaren Medien und Kanäle nutzen. Parallel zum Call können alle Teilnehmer an einem gemeinsamen Dokument (geteiltes Word-Dokument oder Whiteboard) arbeiten. Das eignet sich zum Beispiel für Rückmeldungen oder für eine Einschätzung. Häufig wird das als passender empfunden als eine Wortmeldung. Die Inputs können dann live im passenden Moment vom Gesprächsleiter aufgegriffen werden.
- Abwechslungsreiche Struktur schaffen: 5 Minuten sprechen und theoretischen Input anbieten, dann sollte ein aktivierender Punkt folgen. Mit dieser Mischung hält man das Gehirn davon ab, in den sonst vollkommen rationalen Standby-Modus zu verfallen und schafft eine aktive, inspirierende Atmosphäre, in der die Teilnehmer sich leichttun, konzentriert zu bleiben.
Der letzte Punkt ist vielleicht der wichtigste: einem zwanzigminütigen Vortrag können nur wenige Zuhörer vollständig konzentriert folgen, selbst wenn sie das Thema brennend interessiert. Deshalb ist es fundamental wichtig, die geplante Veranstaltung analytisch zu betrachten und aus der Sicht des Zuhörers zu optimieren.
Authentische Interaktion in Ihren Formaten
Unser umfassendes Wissen und unsere vielfältige Erfahrung im Bereich Smart Working, Moderation, Collaboration, Strategie und Leadership geben wir gerne weiter – zwischen Standardformaten und einem individuellen Angebot findet sich auch für Ihren Bedarf oder den Ihres Unternehmens der richtige Weg. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch!