Wertorientierte Persönlichkeitsbildung in der Praxis

Den Zugang zu seinen eigenen Ressourcen zu erschließen bedeutet, alle Aspekte des Menschen einzubeziehen und seine Einzigartigkeit zu berücksichtigen. Die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung (WOP®) widmet sich diesem komplexen Thema. Ziel ist es, den Menschen auf dem Weg zu sich selbst zu begleiten und seine Widerstandskraft zu stärken.

„Das Kernproblem unserer Zeit besteht nicht im Mangel an Werten und Sinn, sondern im Mangel an Zugängen dazu. Sie scheinen für viele Menschen verengt oder verschüttet zu sein.“ – Prof. Dr. Uwe Böschemeyer

Jeder Mensch kann ein erfülltes, authentisches Leben führen, wenn er mit seinen inneren Wert- und Sinnbildern im Einklang lebt. Um sich auf Lebens- und Identitätsfragen einzulassen, begleitet die Wertorientierte Persönlichkeitsbildung Menschen in den Bereich des Unbewussten.

Bei der diesjährigen Sommerakademie der Europäischen Akademie für Wertorientierte Persönlichkeitsbildung und dem Institut für Existenzanalyse und Logotherapie Salzburg hatte Christine Vigl Gelegenheit, an einem Einführungsseminar in die Theorie und Praxis der Wertimagination durch dessen Begründer, Prof. Dr. Uwe Böschemeyer, teilzunehmen.

Prof. Dr. Böschemeyer war Schüler von Viktor Frankl und ist seit 2006 Rektor der Europäischen Akademie für WOP® in Salzburg. Bereits 1990 begann er mit der Entwicklung der Wertimagination. Grund für diese Entwicklung war die Einsicht in die Notwendigkeit, dass Bewusstsein und Unbewusstes, Kognitives und Emotionales zusammengehören.

Wertimaginationen sind begleitete, bewusst-unbewusste „Wanderungen“ zu den Quellen der inneren Werte und Sinnbilder, die im unbewussten Geist ihren Grund haben. Neben dem wertorientierten Gespräch und dem wertorientiert interpretierten Enneagramm stellen die Wertimaginationen eine der Kern-Methoden der WOP® dar.

Die WOP® sieht eine besondere Aufgabe in der Entwicklung von Widerstandskraft (Resilienz), einer Kraft, die stark genug ist, das Leben nicht nur bestehen, sondern auch gut finden zu können. Weil diese Welt, wie Böschemeyer sagt, solange wir leben, kein Paradies werden wird, können wir weder dem äußeren noch dem inneren Spannungsfeld entfliehen.

Wert- und sinnorientierte Lebensführung ist heute wichtiger denn je, denn sie gibt die Stabilität, die wir für die Agilität brauchen, die das alltägliche und berufliche Leben fordern. Ein wertfernes Leben hingegen kann zu Sinnkrisen, Überlastung, Unruhe und chronischer Unzufriedenheit führen.

„Der Titel der Veranstaltung, „Ermutigungen in dieser Zeit“, war sprichwörtlich Programm“, sagt Christine Vigl. „Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen und Inspirationen mitnehmen. Ich plane, die Ausbildung zur Mentorin für Wertorientierte Persönlichkeitsbildung (WOP®) zu absolvieren und freue mich, als Mentorin und Coach in Zukunft weitere wirksame Techniken für meine Kunden anbieten zu können.“